Ausschnitte aus der polnischen Chronik
Laut Information in der polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza,
die Schätzungen der polnischen Versicherungskammer zitierte,
beruhen 80% der Versicherungsbetrüge in Polen auf fingierten,
bzw. provozierten Unfällen und Kraftfahrzeugdiebstählen.
Dadurch entstehen der Versicherungsgesellschaften Verluste in Höhe von sogar einer Milliarde PLN, ca. 220 Mio. EUR.
Laut der neuesten Angaben der Polizei wächst wieder,
nach drei Jahren des Rückgangs,
die Kriminalität in der polnischen Hauptstadt Warszawa (Warschau).
Laut Angaben in der Zeitung Zycie Warszawy gab es im April dieses
Jahres im Vergleich zum April 2008 um 36,2% mehr Fahrzeugdiebstähle.
Seit Angang des Jahres wurden bis Ende April 2009 in Warschau 1.100 Fahrzeuge gestohlen.
Laut Angaben des hauptstädtischen Polizeichefs betreffen 10-15%
der Diebstahlanzeigen fiktive Anzeigen mit dem Vorsatz
Entschädigungsleistungen von Versicherungsgesellschaften zu erschleichen.
Die Ursache für den Anstieg der Kriminalität sieht auch der
Gesellschaftspsychologe an der Warschauer Universität, Janusz Czapinski, in der Wirtschaftskrise.
Laut Angaben der Hauptkommandantur der Polizei ist in der Zeitperiode von Januar bis März 2009
besonders bemerkenswert die hohe Aufdeckungsquote. Sie betrug 73,8%. Das bedeutet, dass bei
drei auf vier Straftaten Tatverdächtige ermittelt wurden und Schuldvorwürfe bekamen.
Die Aufdeckungsquote auf diesem Niveau ist die höchste von den bisherigen in der Geschichte
der polnischen Polizei und bedeutet einen Anstieg um 3,5% im Vergleich zu entsprechenden Monaten
des Jahres 2008.
Im Jahre 2008 wurden – laut Veröffentlichung der Hauptkommandantur der Polizei
– über 2.000 Tatverdächtige des Kfz-Diebstahls festgenommen.
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200 Vorwürfe, darunter Vorwürfe des Diebstahls von mindestens 180 Fahrzeugen,
Lösegelderpressungen, Überfälle und Hauseinbrüche wurden – laut Mitteilung
der Hauptkommandantur der Polizei in Warschau - an vier Mitglieder einer organisierten
Bande gerichtet. Die Männer wurden Ende April 2009 infolge einer Aktion der hauptstädtischen
Polizeibeamten von der Abteilung für die Bekämpfung der Kfz-Kriminalität festgenommen.
Die Bande spezialisierte sich auf Diebstähle der Fahrzeuge der Marken: VW Passat,
VW Golf, Mercedes und Fiat. Das Verfahren, geführt von der Staatsanwaltschaft in Warschau,
weist einen Entwicklungscharakter auf. Es sind weitere Festnahmen in Sicht.
Über 2,5 Mio. PLN (ca. 550.000 EUR) erschlichen Betrüger aus Poznań (Posen),
teilte das Zentralermittlungsbüro mit. Die Täter benutzten gefälschte
Dokumente auf vorgeschobene Personen und den einen und denselben Bagger
der Marke Volvo und betrogen mindestens fünf Leasinggesellschaften.
Der Bandenanführer und zwei Mitglieder wurden festgenommen.
Für ihre Taten werden die Täter mit Verhängung einer Freiheitsstrafe bis 10 Jahren rechnen müssen.
Polizeibeamten des Zentralermittlungsbüros nahmen 9 Mitglieder einer organisierten Bande,
deren Tätigkeit auf Kredit- und Versicherungsbetrug beruhte, fest.
Die Täter betrogen Banken und Versicherungsgesellschaften auf mindestens 3 Mio. PLN. (ca. 660.000 EUR)
Die Täter führten nach Polen Fahrzeuge, Wracks oder lediglich Fahrzeugpapiere ein,
meldeten Autos nach fiktiver Durchführung einer technischen Kontrolle an und ließen
die in vielen Fällen nicht existente Fahrzeuge versichern. Anschließend zeigten sie Diebstähle,
die in Realität fiktiv waren, an und forderten Schadenersatzleistungen. Das Verfahren dauert an.
24.06.2009
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